Qualitativ-heuristische Psychologie und Sozialforschung Hamburg

Qualitative Heuristik

Die Methode der qualitativen Heuristik ist für erkenntnisorientierte empirische Forschung in Psychologie, den Sozial-, Text- und Kulturwissenschaften geeignet. Die Methode wurde und wird zur Erforschung verschiedener Themen verwendet und ist gut dokumentiert (s. Literatur). Die hier vorgestellten Informationen und Hinweise sollen es Forschenden, Studierenden, Praktikern und Interessierten verschiedener Disziplinen ermöglichen, eigene entdeckende Untersuchungen zu planen und auszuführen.

Die Forschungsrichtung geht auf einen Vorschlag von Gerhard Kleining (1982) zurück. Es handelt sich um ein Verfahren, welches das in vielen Methodologien enthaltene entdeckende Potenzial optimiert, systematisiert und durch einfache Regeln anwendbar macht. Heuristik ist die Wissenschaft von der Entdeckung. In der hier vorgestellten Form verwendet sie vornehmlich verbale, beschreibende oder „qualitative“ Daten, die gleichen explorativen Verfahren können aber auch mit Quantifizierungen verwendet werden (Kleining & Witt 2001).

Die heuristische Methodik wurde in der Praxis entwickelt. Der Autor hat viele Jahrzehnte eine große Anzahl von Untersuchungen selbst ausgeführt, initiiert oder geleitet, zuerst als Forschungsleiter eines großen Markenartikelunternehmens mit professionellen Forschungsteams in Europa und verschiedenen außereuropäischen Ländern und dann als Hochschullehrer mit Studierenden. Dabei standen immer die Verfahren im Vordergrund, die zu überprüfbaren Ergebnissen führten und gleichzeitig Relevanz für bestimmte Praxisfelder hatten, für Sozialverhalten, Einstellungen, Umgang mit Medien, Rezeption von Texten, das Bilden und Verändern von Selbst- und Fremdbildern bis zur Gliederung großer Bevölkerungsgruppen.

Womit man etwas herausfindet, ob mit qualitativen oder quantitativen Informationen, mit diesen oder jenen Einzelmethoden, ist in verschiedenen Wissenschaftsrichtungen verschieden, gemeinsam sind aber bestimmte Regeln, wie mit den zu erforschenden Themen oder Gegenständen umgegangen wird. Die heuristische Methodologie ist deswegen interdisziplinär, sie ist für verschiedene Forschungsrichtungen anwendbar und profitiert umgekehrt auch von ihnen.

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Festschrift zu Ehren von Gerhard Kleining:
Hagemann, Otmar; Krotz, Friedrich (Hg.) (2003). Suchen und Entdecken. Beiträge zu Ehren von Gerhard Kleining. Berlin: Rhombos.
Leseprobe unter www.rhombos.de/shop/a/show/article/?151

Gerhard Kleining im Interview mit Harald Witt:
Witt, Harald (2004, September). Von der kommerziellen Marktforschung zur akademischen Lehre – eine ungewöhnliche Karriere. Gerhard Kleining im Interview mit Harald Witt [248 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research [On-line Journal], 5(3), Art. 40. Verfügbar über: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/3-04/04-3-40-d.htm [Datum des Zugriffs: 10.10.2004].

Aktuelle Publikation:
Burkart, Thomas (2010). Qualitatives Experiment. In Günter Mey & Katja Mruck (Hrsg.), Qualitative Forschung in der Psychologie (S. 252–262). Wiesbaden: VS-Verlag.
Kleining, Gerhard (2010). Heuristik als Basismethodologie. In Günter Mey & Katja Mruck (Hrsg.), Qualitative Forschung in der Psychologie (S. 65–78). Wiesbaden: VS-Verlag.

Letzte Änderung 13.01.2014